Obstunterlagen
Apfel
Was mich 2024 umgetrieben hat ist, was unterhalb der Edelsorte mit den Bäumen los ist. So wie es aussieht, werden aus den in den letzten 40 Jahren gepflanzten Apfel und Birnenbäumen keine großen Landschaftsprägenden Bäume. Warum weiß keiner so genau.
Im Verdacht ist aber auf jeden Fall auch der Bitterfelder Sämling, der eigentlich überall als Veredelungsunterlage drunter ist. Anfang des Jahres konnte ich noch ein paar Antonowka Veredelungsunterlagen beziehen und A2 Unterlagen. Was anderes für den Streuobstanbau geeignetes gibt es nicht am Markt. Grahams Jubiläumsapfel steht zum Teil auf den Preislisten der Unterlagenbaumschulen, ist dann aber nciht verfügbar. Der rote Trierer Weinapfel wird zum Teil auch als Unterlage genannt, aber da habe ich keine Bezugsquelle für Unterlagen gefunden.
Also stehen hier jetzt Roter Trierer Weinapfel, Grahams und Antonowka als Jungbüame und wenn die eines Tages tragen, werde ich versuchen, damit Sämlinge zu erzeugen.
Meine A2 Unterlagen haben sehr geschwächelt. Die haben alle nur Jahreszuwachs im Bereich einiger Zentimeter - wohingegen mein bester Bittenfelder Sämling über 2 m Jahrestrieb gemacht hat. Auch keiner der Antonowka Unterlagen war so wüchsig, wie die Bittenfelder Sämlinge.
Scheinbar wurde wohl auch früher der Rote Bellefleur als Unterlage verwendet und Transparent von Croncels - wobei dieser wohl auch gut für Steckhölzer geeignet sein soll.
Die Französische Sorte “Galeuse” soll bis ins hohe Alter Stammaustriebe haben, die man als Abrisse (?) als Unterlage nutzen kann. Ich habe mir zwei Heister der Sorte besorgt, mal schauen, was da passiert.
Einen Jakob Lebel Baum auf MM111 Unterlage habe ich sehr tief eingepflanzt, um zu schauen, ob der Baum sich von der Unterlage frei macht und eigene Jakob-Lebel-Wurzeln bildet.
Ich muss zusehen, wie ich selber vernünftige Unterlagen ziehen kann. Die Bsaumschulen Stark und Lodder konnten nur Bittenfelder und Kirchsaller liefern.
Birne
Bei Birnen ist die Lage bei den Unterlagen noch eingeschränkter. Eigentlich gibt es nur die Kirchsammer Mostbirne und die ist übel anfällig für die Aktuellen Krankheiten. Alle meine ViruTerm-2 und PyroDwaf Birnen-Unterlagen haben versagt. Generell haben die neu angepflanzten Birnen deutlich mehr an dem Plfanzschock zu knabbern, als die Äpfel.
Veredelungen
Anfang 2024 habe ich mit einer Veredelungszange und Wenig Know-How veredelt. Was isch vor allem dabei gelernt habe ist, wie leicht man Edelreiser und Schilder verwechselt. Etwa 50 % der Veredelungen sind angegangen, eine ist dann noch im Sommer vertrocknet.
Ich konnte erfolgreich von mehreren der Alten Bäume Edelreiser vermehren. Besonders wüchsig war die Veredelung von Baum II (inzwischen als Rote Sternrenette bestimmt), Baum XIX (der umgefallene, inzwischen als Riesenboiken bestimmt) Baum 36 (ein junger Riesenboiken) und diversen noch nicht bestimmten Altbäumen.
Im September ist ein Altbaum zusammengebrochen, da habe ich versucht, Edelreiser zu veredeln und Chip-Veredelung zu machen. Bisher scheint da aber nichts angewachsen zu sein. War ne schlechte Zeit für Veredelung.
Stammbildner
Ich habe den Eindruck, Jungbäume mit Stambildner sind vitaler. Das mag aber auch einfach daran liegen, dass da Premium-Baumschulen am Werk sind. Ich hab einen Maunzenapfel und einen Schneiderapfel gepflanzt, um da Spammbildner-Material zu gewinnen. Man sehen, ob ich die beiden als Kupfbüame erziehe.
Baumpflanzung
Ich hab das ganze Jahr Obstbüame gepflanzt. Vor allem Äpfel, weil die leicht erhältlich sind, Aber auch Birnen, Speierlinge, Pflaumen, Maulbeeren, Feigen und Aprikosen. Zwischendurch war ich ziemlich begeistert von der Vielfalt der Pflaumenatigen und habe mit einer Pflaumenheke angefangen. Der haben die Rehe aber ganz schön zugesetzt.
2022 hab ich 4, im Jahr drauf 6 und dieses Jahr etwa 115 Obstbäume gepflanzt. Fast nur Hochstämme, später bin ich zu Halbstämmen auf Sämlingsunterlage übergegangen: Die sind günstiger - auch im Versand und auch die Hochstammbäume muss ich meist noch aufasten, weil der Kronenansatz zu niedrig ist. Einige Sorten, die ich umbedingt haben wollte, gab es nur als Heister - vielleicht gehe ich generell dazu über.
Auf Mastodon habe ich über die Drehwurzelwuchsproblematik gelernt. Da bekommt man schon zum Teil hochproblematische Pflanzen von den Baumschulen. Generell ist das zum Teil schon sehr angedötscht. Die Beste Qualität habe ich vom Bergischen Streuobstwiesenverein bekommen.
Den aktuellen Baumbestand kann man unter https://notizen.23.nu/Baumverzeichnis anschauen.
In den Vorjahren habe ich in unverzinkten Dratkrörben gepflanzt. Die waren aber schon nach einem Jahr durchgerostet. Da scheinbar zumindest am Obsthof wenig Wühlmausdruck herrscht bin ich zur Pflanzung in Rollkies oder ganz ohne Wühlmausschutz übergegangen.
Bei mir ist das Pflanzloch recht klein und ich habe keinen der Hochstämme angegossen. Das ging im Jahr 2024 im Bergischen Land recht gut. Auch bei den Pfählen bin ich von drei auf einen runter. Der Gedanke dahinter ist es, vom Baum zu verlangen, sich möglichst schnell mit den Bodenverhältnissen vor Ort abzufinden. Bisher scheint das gut zu klappen.
Danke an alle Pflanzhelfer!
Jungbaumpflege
Ich habe im März einen Kurswochenende bei der Obstbaumschnittschule in Burscheid gemacht. Das war gut und vorallem der Riesenboiken und der Alte Gravensteiner waren dann meine Übungsobjekte, die ich umfangreich geschient habe. Das Ergebnis war nciht so toll. Die beiden starkwüchsigen Bäume stehen ganz sicher zu dicht beieinander.
Das eine Baumscheibe den Wuchs von Jungbäumen sehr positiv beeinflußt, hat ich 2024 auch auf jeden Fall gelernt. Als Kontrollgruppe will ich eigentlich mal versuchen, was passiert, wenn man einfach keine Baumscheibe macht.
Im Dezember habe ich bei der Obstbaumschnittschule die einjährige Ausbildung zum Obstbaumwart begonnen und eine Woche im kalten Burscheid viel über Jungbaumschnitt gelernt. Das hat Spass gemacht. Auch mit 30 Leuten über eine Obstwiese herzufallen war gut. Im kommenden Jahr gibt es viel zu üben, da gibt es genug Bäume im zweiten Standjahr, wo mit der Kronenformierung begonnen werden kann.
Flächen
2024 sind viele Quadratmeter neue Fläche bei mir dazu gekommen. Am Anfang der Südhang an der Agger, der mir mit seiner Artenvielfalt und seinem milden Klima viel Freude und Arbeit bereitet hat.
Im Frühsommer kam der Hang im Bruchelsiefen dazu. Nord-Osthang, das ist für das Kommende Klima vielleicht gar nicht so schlecht.
Und am Jahresende kam an der Agger der Rücken dazu. Insgesamt knapp 3.5 ha Wiese und 2 ha Wald.
Was ich vor allem gelernt habe: Alle Flächen haben Überraschungen, die mehr Arbeit waren, als gedacht. Auf der Aggerweide hatte der Südhang sehr viel Ahorn und Brombeer Aufwuchs auf unangenehm steilen Stellen. Inzwischen beseitigt, das hätte ich alleine nicht geschafft.
Im Bruchelsiefen gibt es richtig viel Japanischen Knöterich. Das wird extrem unerfreulich, das Zeug los zu bekommen.
Und auf dem neuen Rücken an der Aggerweide gibt es ein Konigsfarn- und ein Ginster-Problem.
Waldränder
Die paar überhängenden Äste über den Wiesen weg zu machen, war auch deutlich mehr Arbeit, als gedacht. Angefangen haben wir 2022 mit dem Hochentaster 2024 waren wir bei Seilklettertechnik. Anfangs war die Ansage dass der Baumschnitt zu Benjeshecken verarbeitet wird, aber das wurde sehr schnell sehr viel Benjeshecke. Den Baumschnitt über längere Strecken zu schleppen endete dann auch recht schnell in einem Tennisarm und einer Schleimbeutelentzündung.
Der nächste Schritt war die Anschaffung eines Zapfwellengetriebenen Häckslers. Wenn man einen Häcksler hat, dann sieht schnell jedes Problem wie Hackschnetzel aus. Das Ding frisst zuverlässig ganze Bäume bis 18 cm. Jetzt sind Hackschnetzel nicht wirklich der Höhepunkt der Artenvielfaltsförderung, also versuchen wir weiterhin auch ordentlich viel Totholzhaufen / Benjeshecken zu errichten.
Einen Teil des Holzes habe ich als Brennholz an Selbstabholer verkauft. Aber holz verbrennen ist irgendwie auch doof. Tatsächlich habe ich auf Mastodon Leute gefunden, die mich dafür bezahlen, das Holz in der Natur liegen zu lassen. So kann man auch Naturschutz finanzieren.
Mal schauen, was die deutlich offenen Waldränder für den Wald bewirken werden. Aus Sicht des Dauerwaldes ist das ehr schlecht. Ich hab ja mehr einen Hutewald im Kopf. Wir werden sehen. Auf jeden fall haben wir 5-10 m zusätzlich nutzbare Fläche auf den Wiesen gewonnen.
Grünlandpflege
Mein Zweites Jahr und sehr viel mehr Grünland. Und sehr viel mehr schräge Flächen. In einem Jahr, dass kaum eine Woche ohne Regen hatte. Kurzum: ich hab keinerlei verkaufsfähiges Heu gewonnen.
Weil es mir auf den schrägen Flächen zu Gruselig wurde, habe ich mir einen “Hanggeräteträger” zugelegt. Mit Balkenmäher vorne sieht man ganz gut, was man da treibt und fährt keine Bäume an. Bleibt das Problem der Heubergung. Ich hab hetzt einen 3 m KReiselheuer hinten dran, aber der ist eigentlich eine Idee zu groß für den Metrac.
Der effiziente Transport der kleienen HD-Ballen ist auch noch ien ungelöstes Problem.
Was zumindest in der Durchführung ganz ok geklappt hat war die “Mahtguttransplantation”: Ich hab das Schnittgut von der Artenreichen Aggerweide mit dem Ladewagen eingesammelt und auf dem ehr artenarmen, frirsch gemähten Obsthof ausgebracht. Das Schnittgut kam dabei mehr bröckchenweise aus dem Ladewagen und ich habe das mit dem Heuwender mehrfach verteilt. Ein zu großer Berg hat dabei den Schrstift der hinteren Zapfwelle vom metrac abgedreht und der alte Heuwender hat dabei sehr viele Zinken gelassen.
Die Menge Schnittgut war dann auf der Fläche so hoch, dass es eigentlich auch für die Ballenoresse zu viel war. Und der langsamste Gang meines Deutz DX3.60 (mit schnellgang) war eigentlich noch viel zu schnell, um die PResse mit sinnvoller Drehzahl und Geschwindigkeit zu betreiben. ICh bin jetzt sehr gut in Feld-Reperaturen …
Obsternte
Wir haben jetzt einen Obstbaumschüttler für den Traktor. Der funktioniert sehr gut mit Apfel, aber nicht so gut mit den Birnen. Allerdings hat er die Zapfwelle am metrac abgedreht. Ich glaube aber das liegt nicht am Schüttler. Die Ernte war generell viel weniger Stress als in den Vorjahren, langsam haben wir den Dreh raus. Danke an die vielen Helfer und besonders die fleißige Praktikantin!
2024 hatten wir doppelt so viel Saft wie 2023 und halb so viel wie 2022.
Förderung
Vertrags Naturschutz für Grünland und Streuobst klappt ganz gut.
Das Projekt www.bergisches-saatgut.de hingegen ist ein Desaster. Vier Bürokratie und noch kein einziger Grashalm gewachsen. Nächstes Mal kaufe ich einfach nicht ganz so lokales Saatgut bei Rieger-Hoffmann oder Saaten Zeller.
#Terra Petra
Ich habe auf dem Obsthof Wie vom Bergischer Streuobstwiesen Verein beschrieben 40 Tera Preta Splitt Zylinder angelegt. An jedem Jung Baum ein und an den Altbäumen halt mehrere. Das hat etwa zwei Tage Arbeit bedeutet und vielleicht 250 € für’s Material. Stadt Split habe ich überwiegend “Frostschutz” genommen, das bedeutet bei uns Grauwacke mit der Sieblinie 0/32. Nächstes Mal würde ich stattdessen 16/32 nehmen, um die Bodendurchlüftung zu verbessern.
Dabei habe ich gemerkt, dass bei uns manchmal der Grundwasserstand nur 10 cm unter der Grasnarbe ist.
Mit einem Kon-Tiki Ofen sollte es dann an die eigene Herstellung von Terra Petra gehen.
Zusammenfassung: das qualmt und stinkt, da wird bestimmt auch CO2 frei und es ist recht viel Arbeit größere Mengen Terra Petra herzustellen.
Maschinen
Der Metrac ist ein Gamechanger bei der Grünlandpflege, der Einachser hat jetzt Stachelwalzen. Den schrottigen Schwader hab ich fast zum Einkaufspreis vertickt. Der neue Schwader hat das 20-fache gekostet. Der Kipper ist eigentlich zu klein, der Deitz hat einen großen Service und neue Reifen bekommen;, da war der Tüv dann schwierig. Ein Häcksler ist dazu gekommen und ich mus schauen, wie ich die Messervalken schleife.
Waldwirtschaft
Anfang des Jahres haben wir sehr viel in Gummersbach gepflanzt. Ende des Jahres ist dort unglaublicher Birken Aufwuchs, aber die Pflanzungen scheinen recht wenige Ausfälle zu haben. Gummersbach ist echt zu weit weg. Aber da soll jetzt eine Windenergieanlage auf die Fläche.
In einem Waldstück in Hof Nähe haben wir fünf große, kranke Fichten entnommen und einen Teil der Buchen weggemacht. Die Eichen sind stehen geblieben, und jetzt versuchen wir Unterpflanzung mit allerlei interessanten Bäumen.
Dass ein Großteil des Holzes im Wald liegen bleibt können die Nachbarn kaum ertragen. Aus den kräftigen Stämmen soll die Unterkonstruktion für die Hausdämmung werden, dass Sägewerk ist zum Glück um die Ecke.
Feuer
Der Bauwagen ist ausgebrannt, das war nicht schön. Jetzt ist ein Loch im Dach alle Fenster geschmolzen und innen muss man alles neu machen.